Bildung – Digitalisierung zulasten von Kinderrechten?
Der Lehrplan21 würde dieses Vorgehen verlangen, man könne sich nicht vor der Zukunft verschliessen oder «Chancen und Risiken der Digitalisierung» sind nur einige der dazu genannten Floskeln.
Die Risiken haben sich acht Jahre und Millionen Franken später als tatsächliche Nachteile manifestiert: Eltern sind kaum in der Lage den Bildschirmkonsum der Kinder vernünftig zu begleiten, bei jeder Ansprache gegenüber den Kindern kommt natürlicherweise das Totschlagargument «ich mache Hausaufgaben».
Den Primarschülern in Ruggell wurden iPads zur eigenen Verfügung ohne Netzsperre und Jugendschutzfilter mit nach Hause gegeben. Ein kleines «Taschenkino» mit der «Chance» auf Gewaltdarstellungen und Pornographie für Kinder, ausgegeben von einer Primarschule.
UNKLARE FOLGEN
In Liechtenstein hat die Datenschutzstelle elf Verfügungen gegen Bildungsein
richtungen sowie das Schulamt wegen sich ständig wiederholenden Verfehlungen erlassen: Verstösse gegen die Informationspflicht, Nutzung von unzulässigen Lernprogrammen oder illegale Datentransfers. Das Schulamt konnte der Auskunftspflicht gegenüber einer betroffenen Person bis dato wiederholt nur unvollständig nachkommen, weil nicht einmal die notwendigen Grundvoraussetzungen zum Betrieb solcher Plattformen geschaffen wurden. Freilich sind das nur die Verfehlungen, welche angezeigt wurden, über die Dunkelziffer an widerrechtlichen Vorgängen zulasten von Kindern und Jugendlichen kann man wie über die Folgen nur mutmassen.
Nicht geklärt ist zudem, wie die Nutzung diverser Programme durch Kinder vertragsrechtlich aussieht, da die meisten Bereitsteller aus Haftungsgründen u.a. ein Mindestalter festgelegt haben. Psychische Probleme der Kinder wie das Suchtverhalten oder Depressionen aufgrund Nutzung von sogenannten sozialen Medien sind evident.
In Schweden, dem Vorreiter der Digitalisierung, besinnt man sich aufgrund einer aktuellen Studie des bekannten Karolinska Institutes 1 zur Digitalisierung an Schulen vor allem für Kinder auf analoge, haptische Vorgänge:
Bewegung, lesen, schreiben und singen ohne Bildschirm werden für die Entwicklung von Kindern als grundlegend wichtige Faktoren angesehen. Wie sinnvoll erweisen sich diesbezüglich Ipads und dergl. an unseren Kindergärten und Primarschulen?
WO LIEGT DER NUTZEN?
Haben sich tatsächlich positive, objektiv messbare Faktoren durch diese mit «Chancen und Risiken» begründeten, unreflektierte Digitalisierung ergeben? Es wird schwierig sein, dies nachzuweisen, da man vor Jahren entschieden hat, ein international anerkanntes Vergleichsinstrument wie die PISA-Studie in Liechtenstein abzuschaffen.
Neuerdings spricht das Schulamt von «Chancen und Risiken» der künstlichen Intelligenz (KI). Vielleicht sollte lieber von Risiken und Nebenwirkungen gesprochen werden. Genaue Abklärungen wären von Vorteil, ansonsten ist das nächste Fiasko vorprogrammiert, noch bevor das oben Beschriebene aufgearbeitet wurde. Ohnehin sind bis heute diverse Verfahren noch anhängig.
EIN AUFRUF ZUR PFLEGE DER MENTALEN UND PHYSISCHEN GESUNDHEIT VON KINDERN
Liebe Eltern, ermöglicht doch auch euren Kindern durch aufmerksame und kritische Begleitung und vor allem auch als vernünftiges Vorbild bezüglich Nutzung von Smartphones, Tablets und dergleichen, ein Aufwachsen ohne Gewalt und dauernde Bildschirmberieselung. Hinterfragt genau, was euren Kindern in digitaler Form angeboten und oder mitgegeben wird.
Gemeinsame Zeit im Freien miteinander ohne Ablenkung durch digitale Störenfriede ist unbezahlbar und wertvoll!
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