Kita-Kosten und Kita-Finanzierung: Aufräumen ist angesagt!

Im Jahr 2011 fasste die Regierung unter Klaus Tschütscher den Beschluss, dass neue Kita-Betreiber keine Subventionen mehr erhalten. Zwischenzeitlich sind trotzdem neue Kitas entstanden. Diese erhalten keinen Rappen vom Staat, auch nicht für die Betreuung inländischer Kinder. Damit werden inländische Familien ungleich behandelt, obwohl die Verfassung die Gleichbehandlung vorschreibt.

Exorbitant hohe Kita-Kosten in Liechtenstein
Ein Kita-Platz verursacht in Liechtenstein Kosten von CHF 124.50. In diesem Preis sind die Mietkosten noch nicht einmal enthalten, weil die Kita-Räumlichkeiten in der Regel von den Gemeinden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Zum Vergleich: Im Kanton St. Gallen bewegen sich die Vollkosten für einen Kita-Platz, inklusive der Mietkosten für die Räumlichkeiten zwischen CHF 95 und CHF 101. Dies zeigt, dass an der inländischen Kostenstruktur etwas nicht stimmen kann. Die Kosten für einen Kita-Platz müssten um 20% bis 25% niedriger sein. Es gibt keinen Grund, warum ein Kita-Platz im ländlichen Liechtenstein, wo nicht einmal Mietkosten für die Kita-Räumlichkeiten in Rechnung gestellt werden, um 25% teurer sein soll als in der Stadt St. Gallen!

Dass Kita-Plätze auch in Liechtenstein kostengünstiger angeboten werden können, beweisen einzelne private, nicht subventionierte Kitas. Deren Kosten liegen deutlich unter denjenigen der staatlich subventionierten Kitas. In diesem Zusammenhang muss auch die Frage beantwortet werden, ob es die schwerfälligen, zentralen und teuren Strukturen überhaupt braucht und ob nicht diese die Ursache der hohen Kosten sind.

Subventionierung bis zum Geht-Nicht-Mehr
Noch etwas fällt auf: In der benachbarten Schweiz erhalten Eltern bis zu einem steuerbaren Einkommen von max. CHF 100’000 einen Beitrag vom Staat, wenn sie ein Kind in einer Kita betreuen lassen. In Liechtenstein werden auch Einkommensmillionäre noch mit ca. CHF 37 pro Tag unterstützt, weil diese nie den Vollkostensatz bezahlen müssen (max. Tagessatz liegt momentan bei CHF 87.35). Hier stellt sich die Frage, warum auch steuerbare Einkommen von weit über CHF 100’000 noch subventioniert werden müssen.

Gerechte Verteilung ist oberstes Gebot!
Staatliche Gelder müssen allen Familien gleichermassen zukommen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Hohe Einkommen müssen nicht noch zusätzlich subventioniert werden.

Strukturen und Kosten sind zu hinterfragen
Es ist offensichtlich, dass es im Zusammenhang mit der Finanzierung der Kitas noch einige offene Fragen gibt. Die jetzigen staatlichen Subventionen für Kitas sind ausreichend, wenn das Geld effizient eingesetzt und den Familien, die es wirklich nötig haben, gegeben wird. Die bisherigen Strukturen und Kosten sind anzupassen.

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