Verein KiTa Liechtenstein: Stimmt die Struktur noch?
Der Verein KiTa Liechtenstein betreibt 11 Kitas und etliche Tagesstrukturen in Liechtenstein und erhält vom Staat jährlich CHF 2.27 Mio. an Subventionen. Bei einem Umsatz von CHF 5.41 Mio. entspricht dies komfortablen 42% der Einnahmen. Dazu kommen noch diverse Zuwendungen durch die Gemeinden in Form von Infrastruktur. Fast die gesamte durch das Land verteilte Subvention, nämlich 84%, geht an den Verein KiTa. Dadurch ist eine mächtige durch den Staat subventionierte Institution herangewachsen, welche eine grosse Verantwortung inne hat und dadurch kritisch betrachtet werden muss. Allein durch seine Grösse hat der Verein KiTa Einfluss auf die Regulierung der Kitaplätze und die Ausbildung des Betreuungspersonals. Es liegt in der Natur der Sache, dass dieser Verein sich hauptsächlich um seine eigenen Interessen kümmert und die Kitas, die nicht subventioniert werden, kaum vertritt. In unserem Land herrscht ein ungleicher Wettbewerb wegen ungleicher Verteilung des vom Landtag gesprochenen Beitrages für Fremdbetreuung. Um diesem Missstand entgegenzutreten, haben wir im Herbst 2016 vom zuständigen Regierungsrat Pedrazzini folgendes gefordert:
1. Die Höhe der Subvention muss für alle Kitas gleich sein.
2. Es werden nur erbrachte Leistungen subventioniert.
3. Subventionen bekommen nur Eltern mit Wohnsitz im FL.
4. Eltern, die einen Lohn über einen Gesamterwerb von 120‘000 Franken gemäss Ziffer 21 der Steuererklärung versteuern, sollen keine Subvention erhalten.
5. Firmenkitas werden nicht subventioniert (Marktverzerrung), auch nicht indirekt über einen Betreiberverein.
Regierung muss endlich vorwärtsmachen
Es ist nun höchste Zeit, dass die Regierung vorwärtsmacht und die Finanzierung komplett neu organisiert. Eine Möglichkeit wäre, auch in Kombination mit unseren Vorschlägen, die Gemeinden mit einzubinden. Die Gemeinden sind näher am Bürger und können effizienter entscheiden, wer einen subventionierten Kita Platz benötigt.
Praktikanten als billige Arbeitskräfte
In den vergangenen Wochen konnte man lesen, wie unsäglich der Verein KiTa mit jugendlichen Praktikanten umzugehen pflegt. Gegen Praktikumsstellen bei diesem hoch subventionierten Verein wäre nichts einzuwenden, wenn nicht der Anschein entstehen würde, dass die Jugendlichen als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Um dem entgegenzuwirken, muss die Regierung tätig werden. Im Kanton Bern beispielsweise ist die Praktikumszeit bei subventionierten Kitas auf maximal 6 Monate beschränkt, um eine solche Missstände zu verhindern. Zudem muss sich die Politik überlegen, ob es noch zeitgemäss ist, einem Verein 84% der gesamt ausbezahlten Subventionen zukommen zu lassen.
Für mich müsste der Verein in einzelne Ortsvereine aufgesplittert werden. Dann nämlich hätten Jugendliche, die eine Ausbildung als KindererzieherIn machen möchten, eine Auswahl an Lehrstellen und eine Absage des Vereins KiTa müsste keine Katastrophe sein.
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