Der Earth Overshoot Day – ein fragwürdiger Maßstab
Jedes Jahr wird der Earth Overshoot Day groß angekündigt: Ab diesem Tag verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Die Berechnungsformel – Biokapazität geteilt durch ökologischen Fußabdruck, mal 365 – wirkt einfach, doch die Aussagekraft ist begrenzt.
Die Natur folgt keinen simplen Modellen. Wälder wachsen über Jahrzehnte, Fischbestände können abrupt zusammenbrechen, Arten verschwinden unwiederbringlich. Umweltprobleme wie Plastikmüll, Pestizide oder Artensterben lassen sich kaum in „benötigte Fläche“ umrechnen. Trotzdem wird der Overshoot Day als wissenschaftlich fundierte Zahl präsentiert. Aussagen wie „Wir brauchen 1,75 Erden“ klingen eindrücklich, beruhen aber auf unsicheren Modellannahmen.
Schon kleine Datenänderungen verschieben das Datum um Wochen. Zudem wird Liechtenstein als souveräner Staat gar nicht separat erfasst – obwohl das Land eigene Rahmenbedingungen und Umweltstrategien verfolgt. Das zeigt die begrenzte Aussagekraft des Modells.
Der Overshoot Day kann Aufmerksamkeit schaffen, ersetzt aber keine echte Analyse. Wer sich auf das Datum verlässt, übersieht die wahren Ursachen von Umweltzerstörung.
Liechtenstein hingegen handelt konkret: durch den Ausbau erneuerbarer Energien, energieeffizientes Bauen, Schutz von Naturgebieten, Förderung der Biodiversität, Abfalltrennung und Renaturierungsprojekte. So zeigt das Land, dass echte Nachhaltigkeit nicht durch Rechenspiele entsteht – sondern durch langfristiges, verantwortungsvolles Handeln.
Kommentare
Dieser Artikel hat noch keine Kommentare.