Klima im Wandel – Doch wie sicher ist die Schuld des Menschen?
In der aktuellen Klimadebatte wird oft ein scharfer Ton angeschlagen. Es heisst, alles sei längst wissenschaftlich geklärt: Der Mensch sei mit hoher Sicherheit die Hauptursache für den globalen Temperaturanstieg seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Zweifel gelten vielen nicht mehr als legitime Beiträge, sondern werden als «Klimaleugnung» abgetan. Doch genau diese Haltung gefährdet eine offene und sachliche Diskussion – ein zentrales Element jeder demokratischen Gesellschaft.
Auch kritische Stimmen verdienen Gehör, etwa die des Greenpeace-Mitgründers Dr. Patrick Moore. Er weist in mehreren Veröffentlichungen darauf hin, dass es keinen klassischen wissenschaftlichen Beweis für den menschlichen Haupteinfluss auf das Klima gibt – im Sinne überprüfbarer Experimente oder langfristiger Messreihen. Die vielzitierte Aussage des Weltklimarats (IPCC), es sei mit 95–100 % Wahrscheinlichkeit der Mensch verantwortlich, stützt sich auf komplexe Klimamodelle, die mit Annahmen arbeiten und entsprechend Unsicherheiten beinhalten. Ein Blick in die Erdgeschichte zeigt zudem: Selbst bei einem CO2-Gehalt, der ein Vielfaches über dem heutigen lag – etwa vor 450 Millionen Jahren –, kam es zu Eiszeiten. Solche Zusammenhänge sollten nicht ignoriert, sondern diskutiert werden dürfen.
Nicht jeder Zweifel ist Desinformation. Fragen zur Wirksamkeit bestimmter Massnahmen, zu technischen Alternativen, zu sozialen Folgen oder zu den wirtschaftlichen Kosten von Klimaschutz sind legitim – und notwendig. Eine gesunde Demokratie lebt vom Streit der Ideen, auch und gerade bei einem so weitreichenden Thema wie der Klimapolitik.
Zudem wird der öffentliche Diskurs häufig moralisch aufgeladen. Anstatt mit konkreten Argumenten zu überzeugen, wird oft mit Schuldzuweisungen, Angst oder moralischem Druck gearbeitet. Das erzeugt zwar Aufmerksamkeit, verhindert aber eine konstruktive Auseinandersetzung.
Wissenschaft ist kein starres System mit endgültigen Wahrheiten, sondern ein dynamischer Prozess. Auch in der Klimaforschung gibt es offene Fragen und Unsicherheiten. Die grosse Mehrheit der Forschenden mag in vielen Punkten übereinstimmen – aber das entbindet uns nicht von der Pflicht, kritisch zu hinterfragen, zu differenzieren und weiterzudenken.
Wer eine breite gesellschaftliche Unterstützung für Klimapolitik erreichen will, muss den Diskurs offen und vielfältig gestalten. Dazu gehört auch, dass unbequeme Fragen zugelassen und ernst genommen werden. Mehr Offenheit, mehr Meinungsvielfalt – das stärkt nicht nur die Klimadebatte, sondern unsere Demokratie insgesamt.
Kommentare
Dieser Artikel hat noch keine Kommentare.