Mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen – wie lange schaut die Politik noch zu?

Auf Initiative der DpL wurde in der aktuellen Stunde im Dezemberlandtag über die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen diskutiert. Dabei war die Frage an alle Parteien, wo sie Handlungsbedarf verorten und wo sie mögliche Handlungsfelder sehen. 

Mentale Gesundheit ist vielschichtig und kann nicht auf einen Nenner zusammengefasst werden – doch ist es nicht an der Politik, Zeichen zu setzen? Ich unterstütze viele der in der aktuellen Stunde vorgebrachten Ideen, vor allem, was ein Umdenken in der Art, wie wir Wissen an Schulen vermitteln, betrifft. Doch dies sind grosse Schritte, und wir alle wissen, wie langsam sich Politik bewegt. Was wir aber jetzt brauchen, ist ein rasches Zeichen in dieser Thematik.

MEDIENKONSUM DER KINDER UND JUGENDLICHEN HAT EINEN STARKEN EINFLUSS AUF IHR WOHLBEFINDEN
Das Thema mentale Gesundheit belastet unsere Kinder und vor allem die Jugendlichen heute viel mehr als noch vor wenigen Jahren. Auch deshalb ist die Politik in der Verantwortung, sich den Sorgen, Ängsten und Nöten dieser Generation zu widmen. Nur schon bei drei Stunden Medienkonsum pro Tag steigt das Risiko, an einer Depression zu erkranken, um 19 % an, bei fünf Stunden pro Tag ist das Risiko schon bei 90 %. Eine Studie von Pro Juventute und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Zürich kommt zum Schluss, dass fast 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen Medien zur regelmässigen Stimmungsaufhellung verwenden. Dabei sind vor allem die 14- bis 17-jährigen Kinder für einen pathologischen, also krankhaften Medienkonsum gefährdet. In der Schweiz waren die Kinder und Jugendlichen im Zeitraum von 2011 bis 2021 für den grössten Anstieg der Gesundheitskosten verantwortlich. Es waren dies die 6- bis 10-Jährigen mit 72 %, die 11- bis 15-Jährigen mit 32 % und die 16- bis 20-Jährigen mit 44 %.

VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN UND ERSTE SCHRITTE EINLEITEN
Bereits im Oktoberlandtag hat die Fraktion der Demokraten pro Liechtenstein ein Postulat eingereicht, das eine handyfreie Schule forderte. Doch nicht nur das, auch eine grundsätzliche Überarbeitung des IT-Reglements für die Schulcomputer und Schultablets war im Postulat gefordert. Eine strikte Handhabung der digitalen Medien und ein Verbannen der privaten Smartphones aus den Schulen kann nicht das ganze Problem beheben, das ist uns klar, aber es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und kann unsere Kinder und Jugendlichen dadurch schon vor viel Leid bewahren. Leider waren damals die Altparteien praktisch einstimmig und ebenso der Bildungsminister der Meinung, dass es dies alles nicht brauche, man habe dies ja schon. Allerdings: Nur weil etwas bereits existiert, kann man nicht davon ausgehen, dass die Umsetzung bereits funktioniert. Leider haben uns die letzten beiden Monate ein anderes Bild geliefert. Kaum eine Woche vergeht, in der wir keine negativen Schlagzeilen vom missbräuchlichen Umgang mit digitalen Medien an Schulen lesen. Und was macht das Ausland? Dänemark und Australien verbieten die sozialen Medien bis 15 resp. 16 Jahre komplett, und in der Schweiz führt ein Kanton nach dem anderen das flächendeckende Handyverbot an Schulen ein.

WAS BLEIBT, IST EIN FROMMER WUNSCH ZU WEIHNACHTEN
Es kommt also nicht von irgendwo, dass sich unsere Jugend über ihre mentale Gesundheit Sorgen macht. Wir müssen die Ängste und Probleme unserer Kinder und Jugendlichen ernst nehmen. Deshalb mein Weihnachtswunsch zu diesem Thema: Wir müssen uns über Parteigrenzen hinweg zusammensetzen und an einer raschen und konstruktiven Lösung arbeiten, zum Wohl unsere Kinder und Jugendlichen, denn sie sind das Kostbarste, das wir haben.

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