Mut zur Zukunft: Familien fördern, Identität bewahren

Im Landtag habe ich zum neuen Regierungsprogramm «Staat gestalten, Zukunft sichern – im Schulterschluss für morgen» Stellung genommen. Obwohl darin viele richtige Themen angesprochen werden – stabile Finanzen, Digitalisierung, Bildung, Familie und Sicherheit –, fehlt es aus meiner Sicht an einer klaren politischen Richtung. Vieles klingt gut, aber konkrete Antworten auf die zentralen Herausforderungen unserer Zukunft fehlen.

FINANZEN: WIR LEBEN VON SUBSTANZ
Ich habe darauf hingewiesen, dass unser Staatshaushalt zwar solide wirkt, inflationsbereinigt das Vermögen jedoch bereits rückläufig ist. Wir leben zunehmend von Substanz, nicht mehr von Wachstum. Gleichzeitig droht durch den technologischen Wandel, insbesondere den Einsatz künstlicher Intelligenz, ein Stellenabbau in Industrie und Finanzwesen. Daher habe ich die Frage gestellt: Wie will die Regierung AHV und Krankenkassen langfristig sichern? Antworten darauf fehlen. Ein «Weiter so» reicht nicht.

WIRTSCHAFT: UNS FEHLT DIE VISION
Liechtenstein war stark, weil hier Leistung und Unternehmertum im Mittelpunkt standen. Doch dieser Geist droht zu verblassen. Das Regierungsprogramm liefert keine klaren Antworten darauf, wie wir

  • Arbeitsplätze sichern,
  • Innovation fördern oder
  • neue Branchen anziehen wollen.

Der Abzug der Swarovski und das Ausbleiben eines Käufers sind für mich Warnsignale, dass wir unsere wirtschaftliche Attraktivität verlieren. Wir brauchen wieder ein Liechtenstein, das arbeitet, erfindet, exportiert und sich selbst trägt.

SOZIALSYSTEME & FAMILIE: WIR BRAUCHEN WIEDER MEHR EIGENE KINDER, NICHT NUR MEHR ZUZUG
Die Zukunft unserer Sozialwerke ist mit der demografischen Entwicklung verknüpft. Das heutige Konzept von Beruf und Familie funktioniert jedoch nicht und ist gescheitert: Es führt nicht zu mehr Geburten, sondern zu Überlastung, Spagat und Frustration. Zwar ist es richtig, Kitas zu fördern. Doch Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen wollen, werden benachteiligt. Sie verzichten auf Einkommen und müssen später wegen fehlender Pensionskassenbeiträge Nachteile in Kauf nehmen. Das ist nicht gerecht, das ist ein Systemfehler.

Darum sage ich klar: Wir brauchen wieder eigene Kinder, nicht nur mehr Zuzug. Das ist kein Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit, sondern Selbsterhalt. Wenn wir wirklich mehr Kinder wollen, müssen wir Familien unabhängig vom Betreuungsmodell finanziell fair und direkt unterstützen. Familienpolitik ist keine Nebensache, sondern Zukunftspolitik.

MIGRATION & INTEGRATION: ZENTRALE FRAGEN BLEIBEN UNBEANTWORTET
Besonders kritisch sehe ich, dass das Regierungsprogramm bei der Asyl- und Ausländerpolitik weitgehend schweigt. Dies, obwohl rund 35 % der Bevölkerung ausländische Staatsangehörige sind und der muslimische Bevölkerungsanteil bis 2050 deutlich über 10 % steigen könnte.

Wir brauchen Antworten:

  • Wie viele Asylsuchende will Liechtenstein aufnehmen?
  • Was geschieht mit den rund 800 ukrainischen Schutzsuchenden?
  • Wie stellen wir Integration verbindlich sicher?

Auf all diese Fragen haben die Regierungsparteien keine Antwort. Schon heute entstehen Parallelgesellschaften, die oft nur durch Wohlstand zusammengehalten werden. Ein fragiles Fundament, das in Krisenzeiten rasch brüchig werden kann. Bevor wir neue Verpflichtungen eingehen, müssen wir Integration verbindlich einfordern bei jenen, die bereits hier sind.

SICHERHEITSPOLITIK & GLAUBWÜRDIGKEIT
Ich habe darauf hingewiesen, dass die Regierung einerseits vor einer instabilen Welt warnt und Solidarität betont, andererseits aber schweigt, wenn es darum geht, dass in Liechtenstein (Presta) produzierte Hülsen für Bomben exportiert werden. Man kann nicht humanitäre Werte betonen und gleichzeitig an Kriegsmaterial verdienen, ohne dass das Volk je gefragt wurde. Das ist ein politischer und moralischer Widerspruch.

FAZIT: UNS FEHLT EIN WERTEKOMPASS
Die Lücken des Regierungsprogramms sind gross:

  • keine Strategie für AHV und Krankenkassen
  • keine Vision für Wirtschaft und Arbeitsplätze
  • keine echte Unterstützung für Familien
  • keine Antworten auf Migration und Integration
  • keine glaubwürdige Sicherheitspolitik

Liechtenstein braucht mehr als Verwaltung. Wir brauchen Richtung. Eine klare Vorstellung davon, wer wir sind und wohin wir wollen. Diese Richtung muss aus der Bevölkerung kommen, aus den Familien, den Betrieben und Gemeinden. Sie muss auf Werten beruhen: Freiheit, Verantwortung, Fleiss, Zusammenhalt und Vertrauen. Nur, wenn wir diesen inneren Kompass wiederfinden, bleibt unser Land stark, frei und zukunftsfähig.

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