Tempo 30 in Eschen: Sinnvoll oder übertrieben?
In der Sitzung vom 2. Oktober 2024 behandelte der Gemeinderat ausführlich die Einführung und Ausweitung von Tempo-30-Zonen im Gemeindegebiet. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit – insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmende wie Kinder und ältere Menschen – zu erhöhen sowie die Lärmbelastung in Wohngebieten zu reduzieren. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wenn jedoch Tempo 30 auch auf Zubringerstrassen, die mit Trottoir ausgestattet sind, eingeführt werden soll, dann ist die Angelegenheit nicht mehr so offensichtlich.
Am 2. Oktober 2024 wurde dem Antrag zur Einführung von Tempo 30 bis auf eine Stimme im Gemeinderat zugestimmt.
Nun soll Tempo 30 also definitiv kommen:
KOSTEN WERDEN SICH AUF MEHRERE HUNDERTTAUSEND FRANKEN BELAUFEN
Die Kosten für die Umsetzung von Tempo 30 belaufen sich nach momentanen Schätzungen auf 300’000 CHF. Da jedoch auch bauliche Massnahmen an Strassen etc. nötig werden, können es am Ende leicht CHF 800’000 sein.
SCHLEICHVERKEHR WIRD MIT TEMPO 30 NICHT UNTERBUNDEN
Ein Argument der Befürworter für die Einführung von Tempo 30 ist die Vermeidung von «Schleichverkehr» durch Eschen während der Stosszeiten. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass Tempo 30 die Autofahrer von den Seiten- oder Stauumfahrungsstrassen abhält. Navigationssysteme wie Google Maps werden Autofahrer bei einem Rückstau auf der Essanestrasse nach wie vor auf Seitenstrassen leiten.
IST DIE EICHENSTRASSE EINE QUARTIERSTRASSE ODER EIN ZUBRINGER?
Das Thema Schleichverkehr betrifft insbesondere die Eichenstrasse, die eine Zubringerstrasse in mehrere Wohnquartiere auf dem Rofenberg, Schönenbühl, Krist, Aspen usw. ist. Wenn der mit einem Trottoir ausgestattete Zubringer «Eichenstrasse» mit Tempo 30 belegt wird, werden vor allem die Einwohner der vorgenannten Wohnquartiere, die die Eichenstrasse mehrmals täglich nutzen, auf die Probe gestellt werden, denn Tempo 30 auf dieser breiten Zubringerstrasse einhalten zu wollen, vor allem auch abwärts, dürfte schwierig sein. Das Resultat werden Bussen und Führerscheinentzüge sein. Wer will das schon?
UNFALLVERHÜTUNG DURCH TEMPO 30?
Durch Tempo-30-Zonen sollen Unfälle vermieden werden. Die Tatsache, dass es während der letzten Jahre jedoch zu keinen Unfällen mit Personenschäden gekommen ist, zeigt, dass die Strassen, welche von Kindern für den Schulweg benutzt werden, bereits jetzt sicher sind und die Unfallgefahr sehr gering ist.
FAZIT
Eine verpflichtende Einführung von Tempo-30-Zonen in Eschen ist nicht zielführend und bedeutet eine weitere Einschränkung und Bevormundung der Bürger. Bei einem Übertritt des Tempolimits ab 36 km/h droht eine Busse. Eine klare Signalisation von Schul- und Kindergartenwegen ist zielführender, die Autofahrer wissen, wo ein gemässigtes Tempo angezeigt ist. Mit einem Referendum kann dieser Entscheid des Gemeinderates noch gekippt werden.
Kommentare
Dieser Artikel hat noch keine Kommentare.