Verantwortung übernehmen für unsere Kinder
* Jüngere Generationen, die von klein auf mit digitalen Technologien aufgewachsen sind.
Unsere Kinder sind «digital Natives»
Für sie ist der Umgang mit der neuesten Technik alltäglich und selbstverständlich.
Die Förderung von Medienkompetenz bei Jugendlichen, insbesondere durch deren Vermittlung in Schulen, halte ich für ausgesprochen wichtig. Gleichzeitig wird jedoch zunehmend deutlich, dass ein übermässiger und intensiver Smartphonekonsum auch schädliche Auswirkungen haben kann. Nicht ohne Grund wird derzeit die Debatte über ein Smartphoneverbot an Schulen geführt.
Immer mehr europäische Länder ergreifen Massnahmen gegen die Handynutzung an Schulen, zuletzt auch Finnland. Nach Dänemark, Österreich und den Niederlanden hat nun auch das finnische Parlament strenge Einschränkungen beschlossen. Frankreich und Italien praktizieren den Handy-Bann bereits seit längerem. Auch Spanien hat in vielen Regionen ein Handyverbot durchgesetzt, und in Deutschland sowie der Schweiz wird die Einführung eines solchen Verbots ebenfalls diskutiert.
Die Kinder vom Druck befreien
Aus meiner Sicht liegt es an uns Erwachsenen, Verantwortung zu übernehmen und unseren Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich auch unabhängig vom Smartphone zu entwickeln. Obwohl ich grundsätzlich gegen Verbote eingestellt bin, unterstütze ich ein Handyverbot an Schulen aus voller Überzeugung. Jeder, der Kinder hat, weiss, dass Verbote, so unattraktiv sie auch erscheinen mögen, oft zum Schutz der Kinder ausgesprochen werden müssen, da wir für ihre Entwicklung verantwortlich sind.
Ein solches Verbot macht jedoch nur Sinn, wenn es flächendeckend für alle Schulen des Landes gilt. So könnte der soziale Druck unter den Schülerinnen und Schülern vermindert werden, und sie bekämen die Chance, sich während der Schulzeit auf andere Dinge zu konzentrieren.
Diverse Studien belegen, dass allein die Anwesenheit eines Smartphones ablenkt. Es ist weniger die Nutzung selbst, sondern vielmehr der Druck, jederzeit erreichbar zu sein, der die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Smartphones beeinflussen die Konzentration sogar dann, wenn sie nicht aktiv genutzt werden – ihre blosse Präsenz reicht aus, um die Aufmerksamkeit zu verringern.
Schulen sollten weiterhin ein Schutzraum für Kinder und Jugendliche sein, ein Ort, an dem sie Menschlichkeit spüren und üben können. In den Pausen sollten die Schülerinnen und Schüler miteinander lachen, miteinander diskutieren, sich bewegen, kreativ sein oder einfach schweigend innehalten und erholen. Es sollten einige Stunden sein, in denen sie keine Angst vor Cybermobbing auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer haben müssen.
Wir müssen diese Verantwortung übernehmen – zum Wohle und zum Schutz unserer Kinder. Deshalb spreche ich mich für die flächendeckende Einführung eines absoluten Handyverbots an den Schulen in Liechtenstein aus.
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