Bürger einseitiger Propaganda ausgesetzt

Die Bevölkerung des Landes ist in den letzten Wochen einer beispiellosen einseitigen Propaganda der Regierung ausgesetzt gewesen. Der Bürger sollte sich fragen, warum ein so wichtiges Projekt mit angeblich so grossem Nutzen so
viel Überzeugungsarbeit benötigt. Es zeigt sich, dass dieses Projekt nicht zu Ende gedacht ist und es zu viele Ungereimtheiten und Zielkonflikte gibt. Auf ihrer Werbetour für die S-Bahn verwendete die Regierung Pläne, die schon lange nicht mehr aktuell sind. Besonders brisant ist, dass auf den von der Regierung gezeigten Plänen ein Haus nicht eingetragen war, das von der Umfahrungsstrasse Nendeln ganz besonders tangiert ist. Weder dem ABI noch Fachleuten ist derzeit klar, wie nach dem Bau der Umfahrungsstrasse die Häuser unterhalb der Kreuzung noch zugänglich sein sollen.
Wie sollen die prognostizierten Kosten für den S-Bahn-Ausbau stimmen, wenn nicht einmal klar ist, wie die Erschliessung der Gebäude im Bereich der geplanten Kreuzung möglich ist? Und warum wurden der Bevölkerung Planungsdetails, z.B. 3D-Ansichten, vorenthalten? Offenbar, um den gewaltigen Eingriff in die Landschaft zu verstecken.

Bevölkerung wird hinters Licht geführt
Eine 3D-Darstellung der geplanten Umfahrungsstrasse anhand öffentlich verfügbarer 3D-Daten lässt das ganze Ausmass des Planungs-Schlamassels klarwerden: Die heute ebene Feldkircher Strasse soll auf 250m Länge abgesenkt
werden, im Kreuzungsbereich um 4m, damit die Steigung der Umfahrungsstrasse nicht zu gross wird. Die neue Umfahrungsstrasse erreicht trotz Absenkung der Feldkircher Strasse gegen 9% Steigung. Dies ist für Lastwagen im Winter eine Herausforderung. Dazu kommt, dass zwei Häuser, wenn überhaupt, nur unter sehr viel Aufwand erschlossen werden
können.

Vogelperspektive der neuen Kreuzung Nendeln
Hohe Betonmauern oder steile Böschungen werden die Feldkircher Strasse säumen. Bis zu 6,7m hohe Betonwände
(ohne Absturzsicherung) sind bergwärts nötig, weil die Kurve (Spitzkehre) von Eschen in Richtung Nendeln sonst für Lastwagen zu eng wäre.

Kreuzung von Eschen her
An der Kreuzung werden nach wie vor Ampeln nötig sein, weil die Strasse durch Nendeln eine Hauptverkehrsachse ist.
Der Verkehr Richtung Eschen wird begünstigt. Dort wird der Verkehr durchs Dorf zunehmen. Die geplante Verkehrsführung steht im glatten Widerspruch zu einer möglichen Verlängerung des Industriezubringers in Schaan.

Bahnunterführung von Eschen her
Im Riet entstehen Mauern bis ca. 5m Höhe. Ein massiver Eingriff in die Landschaft. Trotz Absenkung der Feldkircher
Strasse übersteigt die Umfahrungsstrasse bergwärts mit bis zu 9% Steigung das tolerable Mass.

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