Nicht genügend Strom?

«Es kann nicht garantiert werden, dass im nächsten Winter für alle genügend Strom und Gas zur Verfügung steht», erklärte Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Thema Stromsicherheit.

Stromverbraucher ist jeder von uns, der eine kann mehr Strom einsparen, der andere weniger. Es gibt aber auch Verbraucher ausserhalb der Privathaushalte, die vor Jahren noch gar nicht existierten. Zum Beispiel Schneekanonen. Gemäss Vaterland vom 27. 11. 2019 verbrauchen die Schneekanonen im Malbun
280’000 Kilowattstunden pro Jahr. Diese Menge Strom reiche für 72 Vier-Personen-Haushalte ein ganzes Jahr. Auch ohne Schneekanonen konnte man vor 20 Jahren Skifahren, allerdings richteten sich die Schneeverhältnisse nach dem Wetter. Ohne Schneekanonen waren die Einnahmen der Bergbahnen vermutlich kleiner, aber die Ausgaben auch.

Rasenheizung als krasser Stromverbraucher
Krass ist die Rasenheizung im Fussballstadion Vaduz. Die im Jahr 2021 für 4,5 Mio. Franken installierte Rasenheizung verbraucht für ein Spiel Strom, der für 26
Haushalte ein ganzes Jahr ausreichen würde. Die Ansage, die Anlage werde mit erneuerbarer Energie betrieben, ist belanglos, denn die dafür gedachten PV-Module auf dem Gebäude der Sportanlage liefern den Strom hauptsächlich im Sommer und nicht im Winter, wenn die Energie für die Rasenheizung gebraucht wird.
Beim Betreiben einer Rasenheizung wird die Umwelt aufgeheizt (Klimaerwärmung?). Ob erneuerbar oder nicht, die Energie wird verbraucht und fehlt im Energiehaushalt.

Hallenschwimmbäder verbrauchen viel Energie
Viel Energie verbrauchen auch die Hallenschwimmbäder. Tiefere Wasser- und Lufttemperaturen würden Energie sparen, aber wo liegt die noch erträgliche
Grenze? Sollen Schwimmbäder, bevor in allen Haushalten Sparmassnahmen unumgänglich sind, ausser Betrieb genommen werden?

Beim jeweils für wenige Wochen im Jahr zum Einsatz kommenden künstlichen Eisplatz in Vaduz werden richtig dicke Kabel für die Stromversorgung verlegt.
Trotz sich anbahnendem Energiemangel heisst es: «Am 11. November 2022 öffnet Vaduz on Ice seine Tore.» Kein Hinweis, dass ein Betrieb in Abhängigkeit
von der Verfügbarkeit des Stromes steht.

Wie den Medien zu entnehmen ist, soll der Bürger jetzt schon Strom sparen, damit die Stauseen sich auf den Winter füllen. Da dürfte sich mancher einfache Bürger fragen: Wird in Sachen Energieversorgung eigentlich mit gleichen Ellen gemessen?

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