Werbe- und Kommunikationskosten an der Uni
Die Universität hat in den letzten drei Jahren mit sinkenden Studentenzahlen zu kämpfen. Trotzdem sind das Budget und damit auch die Kosten in dieser Zeit weiter gestiegen. Geht man die verschiedenen Kostenpositionen in der Jahresrechnung 2012/2013 der Universität durch (publiziert im Rechenschaftsbericht 2013 der Regierung), fallen Marketingkosten von knapp 1.2 Mio Fr auf: Das sind rund 4.9% der Gesamtkosten der Universität von 24.3 Mio Fr. Marketing Aufwendungen in dieser Höhe sind typisch für Industrieunternehmen (z.B. Oerlikon mit 5.6%). Die Unternehmen bewerben damit ihre Produkte im internationalen Marktumfeld, ihre Aufwendungen dafür müssen sie vollumfänglich mit Verkäufen dieser Produkte finanzieren. Die Universität hingegen finanziert sich hauptsächlich über Steuergelder via eine staatliche Sockelfinanzierung aufgrund eines öffentlichen Bildungsauftrags.
Wie vergleicht sich nun dieser Marketing- und Kommunikationsaufwand der Universität Liechtenstein mit anderen öffentlich finanzierten Universitäten und Hochschulen in der benachbarten Schweiz? In den Jahresberichten der Universitäten Bern, Basel, Zürich, St. Gallen und der ETH Zürich wird dieser Rechnungsposten nicht explizit ausgewiesen, sie geben nur die Anzahl Beschäftigten im Bereich Kommunikation an. Gemessen an der Gesamtzahl der Angestellten bewegen sich dieser Anteil der Kommunikationsabteilungen im Bereich von 0.3%…0.5%, einzig an der HSG ist dieser bei 2%. Bei der Universität Liechtenstein sind in der Kommunikationsabteilung aktuell 5 Mitarbeiter(innen) tätig, was rund 3.6% der Gesamtzahl von gesamt 144 Mitarbeitern ausmacht. Diese Prozentzahl ist also an der Universität Liechtenstein wesentlich bis weit höher als an gleichermassen öffentlich finanzierten Schweizer Universitäten. Trotz dieser vergleichsweise sehr hohen Aufwendungen sind die Studentenzahlen an der Universität Liechtenstein seit 2012 rückläufig. Der Grund dafür kann also kaum an zu geringen Aufwendungen für Eigen-Marketing gesucht werden, bei gleichzeitigem Anstieg der Gesamtzahl der Angestellten in Lehre und Verwaltung.
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