Das Präsi-Malheur

Es war wohl die letzte Handlung der Regierung Othmar Hasler, nämlich der Kauf des Präsidial-Anstalt-Gebäudes von der Kaiser Gruppe. Welcher Teufel die Verantwortlichen für den Handel damals geritten hat, ist nicht klar. Fest steht, dass das Geschäft bereits nach der Auflösung des Landtages durchgezwängt wurde, nämlich am 30. März 2009.

Und so sieht der Handel aus: CHF 30 Mio. für das Präsidial-Anstalt Gebäude, wovon CHF 25 Mio. bar bezahlt und 1 Grundstück als Realersatz übertragen wurde. Angedacht war damals offenbar, die Steuerverwaltung oder andere finanznahen Organisationseinheiten im «Präsi-Gebäude» unterzubringen.

Die Wirklichkeit: Das Gebäude steht wegen angeblich «suboptimaler Rahmenbedingungen» – so die zuständige Ministerin Marlies Amann-Marxer – seit nunmehr 4 Jahren leer und verursacht laufende jährliche Kosten von mehr als CHF 30‘000. Zwischenzeitlich wurde ein Abschreiber von sage und schreibe Fr. 12.7 Mio. vorgenommen.

Offenbar gab es zur Zeit, als der Handel zustande kam, eine mündliche Zusage des Vaduzer FBP-Gemeindevorstehers Ewald Ospelt, dass eine Umzonierung des Areals vorgenommen werde, so dass ein Teil der Landesverwaltung ins «Präsi-Gebäude» ein­ziehen könne. Nur scheint der Vorsteher die Rechnung ohne den Wirt, sprich Gemeinderat, gemacht zu haben, denn letzterer lehnte bisher eine Umzonierung ab.

Für einmal scheint – sehr zum Nachteil der Öffentlichkeit – ein Netzwerk zwischen Politikern der gleichen Couleur nicht funktioniert zu haben. Ganz übel riecht in der ganzen Sache auch der Umstand, dass alt-Regierungschef Othmar Hasler bereits wenige Monate nach dem Handel eine Stelle bei der Kaiser-Gruppe antrat.

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