Endet Wohlstand mit Hypotheken?

Gemäss Regierung muss eine nicht erreichte CO2- Reduktion mit CO2-Entnahme und Speicherung ausgeglichen werden. Die Verfahren und Anlagen, um CO2 in grossen Mengen aus der Luft zu entnehmen, sind kosten- und energieintensiv und verursachen erneut CO2, das zusätzlich zu entnehmen ist. Das aus solchen Anlagen gewonnene, gasförmige CO2 muss für den Transport hoch verdichtet oder verflüssigt werden. Ein Tanklastwagen mit einem 40’000-Liter-Tank könnte unverdichtet nur 80 kg CO2 transportieren.

Island ist ein mögliches Land, das grössere Mengen CO2 einlagern kann. Das CO2 wird vor Ort in Wasser gelöst (wie in Sprudelwasser) und danach in den Untergrund gepresst, der dort aus porösem Basalt besteht. Dort verbindet sich der poröse Basalt mit dem «Sprudelwasser» zu einem harten Stein und bindet das CO2 dauerhaft. Auch Recyclingbeton kann CO2 speichern, allerdings ist die Kapazität sehr beschränkt. Insgesamt ist für alle bekannten Verfahren eine sehr kostspielige Infrastruktur für die Entnahme, den Transport und die Einlagerung notwendig.

Unterschätzte Dimension: Beispiel KVA Buchs
Von der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs bezieht Liechtenstein viel Energie in Form von Wärme. Das Fernwärmenetz wird derzeit, wie damals die Einführung von Erdgas mit dem grünen Blatt, als Retter der Umwelt angepriesen. Dabei fällt bei der Müllverbrennung pro Tonne verbranntem Müll 1271 kg CO2 an. Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs bläst täglich über 600 Tonnen gasförmiges CO2 aus dem Schornstein in die Atmosphäre. Die KVA ist regional ein grosser CO2-Produzent, Fakt ist aber auch, dass derzeit auch innerhalb Liechtensteins immer noch mehr als die Hälfte des Energiebedarfs durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe gedeckt wird. Die Eigenversorgung mit Energie beträgt nur noch 12,6 Prozent.

Natürliche CO2-Speicherung
Es gibt Forscher, die sagen, Bäume pflanzen sei für die CO2-Speicherung effizienter und nachhaltiger als technische Lösungen mit dauernd hohem Energie- und Ressourcenverbrauch. Schätzungen zufolge speichert ein Baum 10 kg CO2 pro Jahr im globalen Durchschnitt.

Um beim Beispiel KVA Buchs zu bleiben: Um den CO2-Austoss der KVA Buchs zu kompensieren, wären 22’000’000 Bäume notwendig, die dann im hohen Alter als Bauholz verwendet werden müssten. Wird Holz verbrannt, wird das eingespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Das heisst, es findet netto keine CO2-Reduktion in der Luft statt. Bäume sind auch wichtig für die Sauerstoffversorgung der Menschen, CO2 ist lebensnotwendig für Pflanzen. Die Natur ist ein Wunderwerk.

Langlebige Konsumgüter statt Wegwerfprodukte
Massnahmen, welche die Umwelt erhalten und den derzeit gewaltigen Ressourcenverbrauch endlicher Rohstoffe dieser Erde reduzieren, unterstütze ich vehement. Zur Vermeidung einer belastenden Hypothek ist dringend notwendig, die Wurzel des Problems anzugehen, nämlich vermehrt langlebige Konsumgüter statt Wegwerfprodukte einzusetzen und eine höhere Eigenversorgung mit Energie zu erreichen.

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