«Kann die Politik zu einer Steigerung der Produktivität beitragen?»

Diese Frage wurde im Zusammenhang mit der Zuwanderung gestellt, nachdem eine Studie aufgezeigt hatte, dass durch Zuwanderung erzielter Arbeitsstundenzuwachs zwar das Volumen vergrössert, jedoch das Bruttonationaleinkommen1) senkt. Entscheidend für den Wohlstand und die Lebensqualität ist, was pro Kopf den in Liechtenstein wohnhaften Personen übrigbleibt. Das bedeutet, die seit Jahren sinkende Produktivität müsste wieder gesteigert werden, um die Einkommen pro Kopf auf die Werte wie 1998 anzuheben. Dazu müsste erst über mögliche Gründe gefragt werden, warum seit 1998 die Produktivität rückläufig ist.
Durch die Übernahme von immer mehr Regulierungen nimmt der Aufwand in den Betrieben zu und wirkt produktionsdämpfend. Der Verkehrsfluss ist vor allem in den Stosszeiten langsamer geworden. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist für alle Wirtschaftsbereiche essenziell.

Subventionierungen in einem noch nie dagewesenen Ausmass verzerren den Markt. Die Digitalisierung erleichtert die Beschaffung von Produkten aus Billiglohnländern, die heimische Produktion wird zu teuer. Die EU funktioniert nicht wie sie sollte: Die grossen Lohnunterschiede in einem gemeinsamen Wirtschaftraum sind zermürbend für Länder mit hohen Lebenshaltungskosten.

Und nicht zuletzt: Die Vernachlässigung der Familienpolitik in den letzten Jahrzehnten trug zu einer viel zu tiefen Geburtenrate für eine stark wachsende Wirtschaft bei.
1) Das Bruttonationaleinkommen (BNE), bis 1999 auch Bruttosozialprodukt (BSP) genannt, ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl. Sie ist gleichbedeutend mit dem Einkommen der Inländer aus Erwerbstätigkeit und Vermögensbesitz, weshalb das Bruttonationaleinkommen als zentraler Einkommensindikator einer Volkswirtschaft gilt.
Im Jahr 1998 zählte das Bruttonationaleinkommen pro Einwohner CHF 112’100. Bereinigt um die Teuerung seit 1998, lag das reale Bruttonationaleinkommen pro Einwohner im Jahr 2013 bei CHF 98’200. (Quelle Amt für Statistik)

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