LLB Strategie StepUp 2020

Bevor die unter dem Titel StepUP 2020 neu formulierte Strategie der LLB betrachtet wird, gebührt sich ein Blick zurück auf die Strategie Focus2015, die für die Jahre 2013 bis 2015 galt. Unter dieser Strategie setzte sich die LLB folgende Ziele: Tier 1 ratio > 16 Prozent, eine cost-income ratio < 60% (= Verhältnis von Aufwand zu Ertrag) und ein kumuliertes Konzernergebnis von > 300 Mio. Franken. Übertroffen wurde gerade mal das erste Ziel, nämlich die Tier 1 ratio mit 20 Prozent. Die cost-income ratio hingegen lag im Jahr 2015 anstatt bei unter 60% bei 78% und das kumulierte Konzernergebnis erreichte die anvisierten CHF 300 Mio. bei weitem nicht.

Zielerreichung leicht gemacht
Unter der neuen Strategie StepUp 2020 soll eine cost-income ratio von lediglich noch < 65% erreicht werden. Man kann es sich also leicht machen: Werden gesteckte Ziele nicht erreicht, dann werden sie einfach gelockert. Eine cost-income ratio < 65% mag in den Augen der LLB Führung ehrgeizig sein, ist im Vergleich z.B. zur Bündner Kantonalbank jedoch äusserst bescheiden. Letztere weist seit Jahren eine cost-income ratio von deutlich unter 55% auf und unterhält dabei über den Kanton verteilt noch mehr als 60 Geschäftsstellen. Unserer LLB hingegen ist der Unterhalt einer Filiale in der grössten Gemeinde des Landes schon zu viel.

Welche Kuh gibt am meisten Milch?
Zur Erreichung des kumulierten Konzernergebnisses werden jedoch wohl in erster Linie die einheimischen Privat- und Firmenkunden und nicht die Auslandsaktivitäten sorgen müssen. Zumindest lassen die diversen, anfangs des Jahres von der LLB eingeführten Gebührenerhöhungen dies vermuten (z.B. CHF 3.– Gebühr für Geldabhebungen an einem Bancomaten in der Schweiz; neue Gebühr, wenn Euro vom Euro-Konto in bar bezogen werden, etc.)

Man darf gespannt sein, ob die ehrgeizigen Expansionspläne (Steigerung des Geschäftsvolumens um 25%), die u.a. auch gezielte Zukäufe mit einschliessen, sich realisieren lassen. Dass die gleichen Leute bereits einmal mit ihren Expansionsplänen einen totalen Schiffbruch erlitten haben, wird ausgeblendet. Vom Staat als Hauptaktionär, der durch die Regierung vertreten wird, haben die LLB-Verantwortlichen nichts, nicht einmal Aufmerksamkeit zu befürchten, denn die VR-Posten haben die Regierungsparteien mit ihren Leuten besetzt.

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