Noch mehr Geld ins Ausland?

CO2 ist ein natürlicher Bestandteil der Luft, den grössten Anteil produziert die Natur selbst. Etwa 6% produziert der Mensch durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas. Diese 6% sollen für die Klimaerwärmung verantwortlich sein.

Im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichtete sich Liechtenstein von 2008 bis 2012 auf eine 8%igeReduktion des CO2-Ausstosses gegenüber 1990. Eine Reduktion um 8% misslang, erreicht wurden 1,3%. Weil das Ziel nicht erreicht wurde, mussten schätzungsweise CHF 4,6 Mio. an Steuergeldern für 230‘000 CO2-Zertifikate ins Ausland gezahlt werden. Ein Teil der Zahlung sei an eine Biogasanlage in Kambodscha via die Firma MyClimate gegangen. Unseren ohnehin tiefen CO2-Ausstoss noch weiter zu senken ist eben sehr schwierig.

Völlig überraschend formulierte die Regierung im April 2015 eine 40%ige CO2-Reduktion gegenüber dem Basisjahr 1990. Mit Entkoppelung des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums! An der Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 werde man sich auf freiwilliger Basis dazu verpflichten. Bei Nichterfüllung der Versprechungen werden entsprechende Zahlungen ins Ausland folgen müssen.

Eine Reduktion des Verbrauchs um 40% bei Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel – ist dies überhaupt möglich?

Auf jeden Fall bedeutet dies schlechte Zeiten für die Gasversorgung, Heizöllieferanten und die Tankstellen, deren Produkte im 2014 nicht weniger als 54% des Energiebedarfs deckten. Die Kehrseite der CO2-Reduktion ist ein noch höherer Stromimport, auch Atom- und Kohlestrom, weil unsere heimische Energieversorgung, Photovoltaik eingerechnet, im 2014 gerade mal 7,8% Energiebedarf abdeckte. Dies obwohl Fördergelder in Millionenhöhe in Solarzellen investiert wurden. Zudem ist der Solarstrom aus den Panelen «Made in China» erheblich teurer als Importstrom und treibt den Strompreis in die Höhe. Das ist schlecht für Private und die Wirtschaft.

Unbeantwortete Fragen
Offene Fragen, die mir die Regierung bezüglich des Reduktionszieles von 40% bis anhin nicht beantworten konnte:

  • Wie viele Millionen gehen schätzungsweise für CO2-Zertifikate ins Ausland?
  • Wie viele Fördergelder werden für die Zielerreichung inkl. Subvention von Importprodukten eingesetzt
  • Um wie viele Grad Celsius wird sich das Klima in Liechtenstein mit dieser Massnahme weniger
    erwärmen resp. abkühlen?
  • Wie kann diese Verpflichtung, die in Paris eingegangen werden soll, wieder rückgängig gemacht werden, falls das Finanzergebnis des Staates in den nächsten Jahren ins Minus rutscht?

Die letzte Frage ist besonders wichtig, weil die Finanzplanung für den Staatshaushalt keinen Spielraum hat. Wir schrammen knapp an einem vierten Sparpaket vorbei.

Investieren in den Erhalt einer intakten Umwelt, ja, aber bitte hier im Land und nicht irgendwo auf der Welt.

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