War die Ausschreibung der Rektorenstelle der Uni eine Farce?

Gemäss Art. 12, Abs. 1 ist die Rektorenstelle der Uni Liechtenstein öffentlich auszuschreiben. Die jetzige Besetzung der Rektorenstelle durch Markus Jäger ist nicht durch öffentliche Ausschreibung erfolgt, sondern mit der Begründung, dass Markus Jäger als Stellvertreter die Geschäfte der im April 2021 zurückgetretenen Ulrike Baumöl die Funktion als Rektor hätte übernehmen müssen.

Aber warum hat Interims-Rektor Jäger einen Vertrag bis Herbst 2023 erhalten, wo doch hätte klar sein müssen, dass die Suche eines neuen Rektors oder Rektorin auch wesentlich schneller vonstatten gehen kann oder müsste, wenn man denn wollte? Oder spielten dafür der Öffentlichkeit nicht bekannte Gründe eine Rolle? Bei der im Frühjahr 2021 international erfolgten Stellenausschreibung fällt auf, dass eine Professur des angehenden Rektors oder der Rektorin kein Bewerbungskriterium darstellte, obwohl gemäss Art. 29, Abs. 2 der geltenden Universitätsstatuten in der Regel nur Professoren oder Professorinnen von Universitäten des In- und Auslandes wählbar sind und die Stelle jeweils mit einer Professur an der Universität zu vergeben ist.

Bei der Stellenausschreibung im Jahre 2019, in deren Nachgang Frau Ulrike Baumöl als Rektorin gewählt wurde, hiess es noch wie folgt: «Zur Rektorin oder zum Rektor kann bestellt werden, wer der Institution als Professorin oder Professor angehört oder eine Professur in einem für die Universität Liechtenstein relevanten Fachgebiet an einer anderen Hochschule besetzt.» Was heisst das nun? Mit der jüngsten Stellenausschreibung hat man also nicht das gesucht, was die Regel sein sollte, sondern die Ausnahme von der Regel. Die Ausnahme von der Regel hat man in Christian Frommelt vom Liechtenstein Institut gefunden.

Die Stellenausschreibung wirft einige Fragen auf
Unabhängig der Qualifikation der gewählten Person wirft die Stellenausschreibung schon einige Fragen auf, die nur dadurch ausgeräumt werden können, indem völlige Transparenz hergestellt wird. Ansonsten könnte sich der Eindruck ergeben, dass man die Person, die man vorgab zu suchen, bereits vor der Ausschreibung gefunden hatte.

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