Werden die Bauern zu Prügelknaben?

In Zusammenhang mit der Klimaerwärmung werden aus meiner Sicht den Bauern unhaltbare Schuldzuweisungen gemacht. In unserem Land gibt es 95 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Sie haben sich verpflichtet, nach den strengen Vorgaben von BIO-Suisse, IP-Suisse und ÖLN nachhaltig im Umgang mit der Natur und tiergerechter Nutztierhaltung gesunde Lebensmittel der Bevölkerung bereitzustellen.

Viele haben schon seit Jahren zum Teil grosse Fotovoltaikanlagen auf den Stalldächern und produzieren nebenbei erneuerbare und saubere Energie. Nun kommt die Keule von der Regierung. Nach Ermessen der Regierung sollen die Landwirte 13% der Treibhausgase in Liechtenstein verursachen.

Auf Nachfrage hin bestätigte die Regierung, dass diese 13% Treibhausgase ausschliesslich auf die Produktion landwirtschaftlicher Produkte zurückzuführen seien, also auf die Arbeit der Bauern.

Neben den 95 Bauernbetrieben gibt es im Land 5179 teils grosse Industrie- und Gewerbebetriebe, 41’300 Beschäftigte, dazu 19’190 nicht erwerbstätige Personen, 21 361 Wohnungen, dazu Hunderte Büro-, Industrie- und Ge[1]werbebauten, die geheizt und teils klimatisiert werden, über 40’000 Motorfahrzeuge usw., die alle auch Treibhausgase produzieren.

Nun wird einem verschwindend kleinen Teil in unserer Gesellschaft, den 95 Bauern, 13% der im Inland anfallenden Treibhausgasemissionen in die Schuhe geschoben. Es kann und darf nicht sein, dass Bauern als grösste Klimasünder abgestempelt werden. Die Klimaerwärmung ist da, im Rheintal doppelt so stark wie weltweit, zum Glück auch mit mehr Niederschlag als früher. Die Bauern haben bis dato diese klimatischen Veränderungen gut im Griff. Lebensgrundlage für die Landwirtschaft ist das Kulturland, von dem es immer weniger gibt. Bereits heute können unsere Landwirtschaftsbetriebe nicht einmal die Hälfte unserer Bevölkerung ernähren.

Wenn jetzt noch Flächen vernässt oder sonst wie der Landwirtschaft Kulturland wegen dem «Klimanotstand» entzogen wird, steigt die Auslandsabhängigkeit umso mehr.

Ohne ausreichend Nahrungsmittel haben wir Not. Eine gute und funktionierende Landwirtschaft ist systemrelevant, die Eigenversorgung ist immer noch das Beste. Dazu braucht es Bauern, die ihr Geschäft verstehen. Wir sollten motivierend wirken, damit die Jungen mit Freude diese anspruchsvolle Tätigkeit weiterführen, dies zu unser aller Wohl.

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