Zu teure Reisedokumente

In Liechtenstein kostet ein Reisepass und eine Identitätskarte zusammen CHF 400.–, in der Schweiz sind es nur CHF 158.–, inkl. der CHF 8.– für die Zustellung per Post. Wir haben damit die zweitteuersten Reisedokumente der Welt, nur in Frankreich bezahlt man noch mehr dafür.

Wird zusätzlich das Mobilitäts-Score den Kosten gegenübergestellt, ergibt sich das schlechteste Preis-Leistungs-Verhältnis im Ländervergleich.
Die Preise für Reisedokumente wurden von der Regierung zur Beschaffung finanzieller Mittel zur Staatshaushaltsanierung drastisch erhöht. Die Abgeordneten der
DpL reichten im Frühjahr eine Motion ein, um die Preise für Reisedokumente auf das Preisniveau der Schweiz zu senken. Der Staatshaushalt ist nun schon seit längerer
Zeit saniert, daher ist dieser Sanierungsbeitrag nicht mehr gerechtfertigt. Die Mehrheit der VU/FBP/FL-Abgeordneten war dagegen. Die Preise für Reisedokumente legt die Regierung nun weiterhin nach ihrem Gutdünken fest. Die Regierung führte ins Feld, dass es in Bezug auf das Ausländerrecht zwei bedeutende Gebührenreduktionen gab und Gebühren teilweise abgeschafft wurden. Aus diesen Massnahmen resultiere ein Gebührenausfall von rund 420’000 Franken. Das mag
ja stimmen, aber was hat das mit dem Reisepass für Liechtensteiner zu tun?

Wieso müssen liechtensteinische Familien dafür blechen, wenn durch eine neue Rechtslage ausländische Gebühren wegfallen?
Eine Identitätskarte gehört zur Grundversorgung. Wenn der Pass auch etwas teurer ist, die Identitätskarte ist aber definitiv kein Luxusartikel. Nachdem sich eine
grosse Mehrheit der Landtagsabgeordneten für teure Reisdokumente aussprach, muss wohl eine Volksabstimmung bemüht werden, um diesem Missstand
Abhilfe zu verschaffen. Wenn du als Leser dieses Artikels die Lancierung einer Volksabstimmung unterstützen möchtest, dann melde dich bei mir
(herbert.elkuch@landtag.li). Die Demokraten pro Liechtenstein (DpL) würden eine Volksinitiative tatkräftig unterstützen.

Kommentare

Landtwing Arthur / Im Loch 19 / 9494 Schaan sagt:

Ich bin absolut eurer Meinung dass die Reisedokumente bei uns im Land viel zu teuer verkauft werden!
Klar, dass die VU/FBP/und FL gegen den Sanierungsplan waren…. Sie sind ja alle keine Volksvertreter…. Das seit nach meiner Meinung nur ihr, die Dpl….

Angela Matt sagt:

Ich unterstütze diese Initiative voll und ganz!

Chris Hoepker sagt:

Eigentlich sind die exorbitanten Preise der APA für Reisedokumente für meine Frau und mich keine wirkliche Belastung. Immerhin fallen die Fr. 400.00 für jeden nur alle 10 Jahre an und wir können dies als jährliche Ausgabe von je Fr. 40.00 betrachten. Verglichen mit den anderen Reisekosten sind Fr. 40.00 pro Jahr wirklich Peanuts. Die Fr. 400.00 sind jedoch die gleiche Beleidigung wie der exorbitante Preis von Fr. 4.50 für einen halben Liter Wasser, den die Kioske am Flughafen und Hauptbahnhof Zürich verlangen. Wie die Reisedokumente ist auch das Wasser eine Notwendigkeit und kein Luxus.

Andererseits gibt es aber auch Familien, für die ein Aufwand von Fr. 400.00 keine Kleinigkeit ist, vor allem dann nicht, wenn mehrere Familienmitglieder fast gleichzeitig neue Dokumente benötigen.

Für Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft sind die überteuerten liechtensteinischen Reisedokumente nicht unbedingt erforderlich; sie haben einen alternativen Anbieter. Diese Leute können die Dokumente einfach bei der Botschaft/dem Konsulat des anderen Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzen, beantragen – zu einem Preis, der zwischen weniger als einem Zehntel und der Hälfte des liechtensteinischen Preises liegt. Und das wird tatsächlich gemacht, ich kenne einige persönlich. Wir zwingen also einige unserer Staatsbürger dazu, mit dem Pass eines anderen Landes zu reisen. Wird dadurch unsere Souveränität irgendwie gestärkt?

Schreiben Sie einen Kommentar zu Chris Hoepker Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert